Wie wirkt sich die Digitalisierung auf den Kunstmarkt aus?
Den Begriff der Digitalisierung kann man heutzutage kaum umgehen, denn die Auswirkungen der "Digitalen Revolution" sind in allen Bereichen unseres Lebens, wie zum Beispiel Wirtschaft, Gesellschaft, Arbeit aber auch dem privaten Bereich, nicht zu übersehen.
Durch die Fortschritte in der Technik werden immer mehr Medien digitalisiert, gespeichert und archiviert. Doch welche Auswirkung hat dies auf den Kunstmarkt? Für die Galerien, Kunstmessen, Sammlerbörsen und Auktionen, ebenso wie die Kunst der Malerei selbst, kann dies erhebliche Folgen haben.
Welche Medien werden alle digitalisiert und wie geht man dabei vor?
Wie bereits erwähnt wird bei der Digitalisierung nicht nur die Technik weiterentwickelt, sondern auch alte Medien und Informationen digitalisiert, um sie mit neuen Geräten, wie zum Beispiel einem Notebook-Tablet Convertible, kompatibel zu machen und besser zu archivieren.
So werden alte Medien, wie Kassetten, Videokassetten, Negative aber auch Gemälde, durch verschiedene Verfahren und Geräte digital abgespeichert. Das wohl bekannteste vorgehen einer solchen Digitalisierung ist das Einscannen von Dokumenten oder Negativ-Fotos. Die etwas weniger bekannten, aber immer noch geläufigen Arten von digitalem Abspeichern ist das Umschreiben von Kassetten und Videokassetten. Dazu benötigt man ein Gerät, welches das Medium lesen und gleichzeitig auf eine Festplatte kopieren kann.
Das Digitalisieren von Gemälden ist wohl einer der komplexesten Vorgänge, oder jedenfalls derjenige, der am meisten Präzision erfordert, da eine exakte Kopie des Meisterwerkes hergestellt werden soll, ohne dies dabei zu beschädigen. Deshalb wird dies oft mit qualitativ hochstehenden Kameras oder Scanners durchgeführt.
Wie wirkt sich die Digitalisierung der Gesellschaft auf die Konsumation von Kunst aus?
Unsere heutige Gesellschaft lebt in einer stark digitalisierten Welt, wo Technologie einen immer größeren Raum einnimmt und uns alltäglich begleitet. Dies beeinflusst natürlich auch die Konsumenten von Kunst, da sie den Einflüssen dieser Gesellschaft ausgesetzt sind und sich ihrer Möglichkeiten bedienen.
Wieviel Platz für alte Medien noch bleibt, hängt stark von den individuellen Werten des Konsumenten ab und kann nicht genau bestimmt werden. Die neuen Medien und Technologien ersetzen jedoch Plattformen wie Galerien, wo Kunst ausgestellt wird, so dass bald nur noch Sammler oder Kunstliebhaber an Kunstmessen zu finden sind.
Bei der Schnelllebigkeit unserer heutigen Welt kommt aber auf der anderen Seite auch schnell der Wunsch nach der Archivierung und Bewahrung von Gemälden und Meisterwerken auf, sodass auch die Kunstliebhaber eine digitalisierung der Werke befürworten.
Welche neuen Märkte öffnen sich durch die Digitalisierung und welche gehen verloren?
Durch die Digitalisierung von Kunst entsteht ein moderner Kunsthandel. Viele der alten Märkte, wie zum Beispiel Galerien und Kunstmessen werden dadurch gefährdet, da die Leute die Gemälde auf anderen Wegen bestaunen können und sich dazu nicht einmal mehr an einen bestimmten Ort begeben müssen.
Auf der einen Seite führt dies zu einem grossen Verlust von Tradition und alten Werten, gerade für diese Leute, für welche Kunsthandel immer noch ein bestimmtes Statussymbol darstellt. Auf der anderen seite könnte es aber auch der Beginn von einem neuen Markt sein, zum Beispiel eines online Kunstmarktes. Mit der heutigen Technologie kann so die Vernetztheit der Leute zum Vorteil für den Verkauf genutzt werden. Auch Kunstgalerien könnten digitalisiert werden und für Besucher online zugänglich gemacht werden.
Welche neuen Berufe entstehen und welche müssen diesen weichen?
Auch im Arbeitsmarkt ist die Digitalisierung bemerkbar, so verändern sich oder verschwinden und entstehen mit der Entwicklung der Technologie im Kunstbereich neue Arbeitsstellen und Berufsfelder. Kunstkuratoren werden vielleicht in Zukunft ihre Galerie online von Zuhause aus verwalten können und Kunstprüfer müssen anstelle von Gemälden untersuchen Bilder durchklicken.
Durch die Digitalisierung der Medien werden natürlich Spezialisten gebraucht, welche diese zum Teil auch komplizierten Vorgehen durchführen können. Dadurch entstehen Digitalisierungsunternehmen und Digitalisierer, welche Aufträge von Museen Archiven oder Privatpersonen mit professionalität und sorgfalt durchführen, was gerade bei wertvollen Kunstwerken enorm wichtig sein kann.
Welche Wirkung hat die Digitalisierung auf die Künstler und das Erschaffen von Kunst?
Die Künstler sind schlussendlich auch nur Menschen, die in der sich wandelnden Gesellschaft leben und auch sie können sich der Entwicklung nicht widersetzen. Auch wenn einige unter ihnen immer noch lieber mit den alten Mitteln ihre Werke kreieren, gibt es doch bereits eine beträchtliche Menge von Artisten, die sich mit den Möglichkeiten der neuen Technologie auseinandersetzen.
Diese digitalen Künstler schaffen eine ganz neue Art von moderner Kunst, die nicht nur die Thematik unserer heutigen Gesellschaft aufgreift, sondern auch durch ihre Mitteln und Möglichkeiten entstanden ist. So ist es heutzutage möglich, Kunstwerke von Anfang an digital zu gestalten, ohne dass sie nachträglich noch online gebracht werden müssen.
Die vielen verschiedenen Programme und Softwares ermöglichen neue Arten der Kunstschaffung, wie zum Beispiel digitales Malen, Fotomanipulation, computergenerierte Kunst und viele mehr, welche eine interessante weiterentwicklung der Kunstgeschichte zur Folge haben.
Fazit
Die Digitalisierung hat einen riesen Einfluss auf den Kunstmarkt, wobei sowohl positive wie auch negative Effekte zu erkennen sind. Sie ist einerseits ein Mittel zur Archivierung von Medien und Informationen, andererseits werden durch sie alte Medien in den Schatten gestellt. Zudem kreiert Sie sowohl neue Berufe, wie auch neue Märkte, wobei sie jedoch alte Berufe und Märkte verdrängt. Die Gesellschaft und die Konsumenten von Kunst entwickeln sich stetig weiter und mit ihnen auch der Kunstmarkt.
(Abb: Mikes Photos auf pexels.com)
Paul Schwietzke