Trends iin der Kunst

Trends im Kunstmarkt

Was bewegt Sammler?

Der größte aktuelle (und schon etwas länger anhaltende) Trend in der Kunst ist der, dass es keinen eindeutigen Trend gibt. Es ist ein wenig wie in der Mode, wo aktuell auch alles parallel geht. Deutliches Beispiel dafür waren die vergangenen Biennalen in Venedig und die Documenta in Kassel, welche die Besucher meist ein wenig ratlos zurückliessen, ob der ungeheuren Vielfalt des Angebotes. Auch wenn es sichbar mehr internationale, afrikanische, weibliche und nachhaltige Kunstwerke gab, erkennt man keine deutliche, künstlerische übergeordnete Richtung. Auf vielen Kunstmessen zeigte sich ein ähnliches Bild.

Nach wie vor anhaltend ist die wiederentdeckte hohe Wertschätzung der Malerei. Die Malerei hat, obwohl schon oft totgesagt, in den letzten Jahren geradezu eine Renaissance erlebt. Ob abstrakt oder gegenständlich, Namen wie Gerhard Richter, und Neo Rauch stehen weit oben in Rankings und Auktionsergebnissen. Aber auch viele jüngere Künstler sind mit Malerei sehr erfolgreich. Speziell in Amerika geht Malerei deutscher Künstler hervorragend. Besonders Werke mit handwerklich guter Qualität sind gesucht. Bei gegenständlichen Motiven ist Retro stark angesagt.

Endgültig etabliert als Kunstrichtungen haben sich Fotografie und Video, wobei aus praktischen Gründen für die meisten Privatsammler die Fotografie interessanter ist. Im Trend ist Großformat-Fotografie. Besonders gut entwickelt haben sich die Absolventen der Becher-Klasse der Kunstakademie Düsseldorf, wozu auch Candida Höfer, Thomas Struth, Andreas Gursky und Thomas Ruff gehören. Andreas Gursky (der teuerste Foto-Künstler der Welt) wurde 2010 selbst zum Professor der Akademie berufen. Wer weiß, was aus seinen Meisterschülern einmal wird?

Kunst wird immer mehr als Anlageform gesehen, auch von privaten, nicht-professionellen Sammlern. Inflationssorgen, niedrige Anlagezinsen und unrentables Bargeld machen Kunst als Geldanlage für neue Zielgruppen interessant. Kunst wird inzwischen als Teil eines ausgewogenen Anlageportfolios gesehen, unter anderem zur Diversifizierung und Inflationsabsicherung. Der Trend zur Kunst als Anlage wird voraussichtlich weiter wachsen, vor allem in Zeiten finanzieller Unsicherheit, in denen Sachwerte (wie z.B. Immobilien) höher in der Gunst der Anleger stehen.

Was die Kunstkäufer angeht, sind 3 Trends auszumachen:
Zum Einen entwickelt sich eine neue junge Käuferschicht, die bereit ist zwischen 2.000 und 8.000 € für Kunst auszugeben. Zum Zweiten gibt es laut Studien zunehmend viele Millionäre und auch Milliardäre, die mehrere hundert Millionen für Kunst auszugeben bzw. anzulegen bereit sind.
Drittens gibt es zunehmend finanzstarke Kunstsammler aus Schwellenländern, allen voran China. Hier hat sich bereits der zweitstärkste Kunstmarkt der Welt entwickelt.

Der Kunstmarkt geht Online - Kunst wird verstärkt im Internet gehandelt.
Mit erheblicher Verspätung (gegenüber anderen Branchen) entdeckt nun auch der Kunst-Betrieb die neuen Medien. Kunsthändler, Galerien und Auktionshäuser drängen mit Macht ins Netz. Die ersten internationalen Web-Auktionen und Online-Kunst-Messen haben mit Top-Kunstwerken und weltweitem Medien-Echo stattgefunden. Das enorme Angebot und die daraus resultierenden Vergleichsmöglichkeiten machen das Internet für Sammler zu einer wahren Fundgrube für zeitgenössische Kunst. Immer mehr Galeristen und Kunsthändler erkennen die Vorteile und bieten Werke inzwischen auch Online an. Immer mehr Künstler nutzen das Netz zur Selbstvermarktung. Das Angebot an Original-Kunst welche im Internet angeboten wird wächst ständig.
Für Kunstsammler und -liebhaber besonders interessant sind kommerzielle Kunst-Handels-Plattformen, bieten sie doch eine schnelle Möglichkeit sich einen Überblick aktuell angebotener Kunstwerke zu verschaffen.

Generell kann man zum Thema Trend in der Kunst feststellen, das die meisten Trends kurzlebig sind, während der allgemeine Kunstmarkt eher langfristig orientiert ist. Vor allem ernsthafte Sammler springen nicht auf kurzfristige Trends auf und ernstzunehmende Künstler ebenfalls nicht.
Manchmal gehen solche Trends fast vollständig unter und verschwinden in der Versenkung. Die neuen deutschen Wilden waren ein Beispiel dafür. Einigen wenigen wiederum gelingt es langfristig doch sich zu etablieren und den Adelsschlag anerkannter Museen zu erhalten.


Text: artconsultants.de

(Abb: Geralt / Pixabay)

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